– Wie entsteht Honig –
Von der Blüte in den Stock
Honig ist eines der natürlichsten Produkte, das wir genießen können. Doch wie genau entsteht Honig? In diesem Beitrag möchten wir Ihnen den Prozess der Honigproduktion im Bienenstock näherbringen, von der Sammlung des Nektars bis zur Reifung des Honigs in den Waben. Die Produktion von Honig ist ein erstaunlicher Prozess, der die enge Zusammenarbeit und die beeindruckenden Fähigkeiten der Honigbienen erfordert. Sie verwandeln den gesammelten Nektar durch eine Reihe von Schritten in das süße, goldene Produkt, das wir kennen und lieben.
Die Reise des Nektars
Bienen produzieren Honig ursprünglich, um ihre eigene Nahrung zu sichern. Er dient ihnen als wichtiger Energiespeicher, besonders für die Wintermonate, wenn keine Blüten zur Verfügung stehen.
Der erste Schritt zur Honigproduktion beginnt mit der Sammlung des Nektars. Arbeiterbienen fliegen von Blume zu Blume und sammeln Nektar, der sich in den Blüten befindet. Diese Bienen, auch als Sammelbienen bekannt, saugen den Nektar mit ihrem Rüssel auf und speichern ihn in ihrem Honigmagen, einem speziellen Organ, das den Nektar transportiert.
Der gesammelte Nektar ist zunächst sehr wasserhaltig und enthält etwa 70-80% Wasser. Damit der Honig später haltbar ist, muss dieser Wassergehalt auf etwa 20% reduziert werden.
Verarbeitung im Bienenstock
Zurück im Bienenstock übergeben die Sammelbienen den Nektar an die Stockbienen. Diese Bienen nehmen den Nektar auf und beginnen mit der Verarbeitung. Dabei spielen Enzyme eine entscheidende Rolle. Die Bienen fügen dem Nektar ein Enzym namens Invertase hinzu, das den Zucker im Nektar in Glukose und Fruktose spaltet. Dies ist ein wesentlicher Schritt zur Honigbildung, da diese Zuckerarten für die Haltbarkeit und den Geschmack des Honigs verantwortlich sind.
Die Stockbienen geben den teilverarbeiteten Nektar dann in die Waben. Hier beginnt der Prozess der Verdunstung: Die Bienen fächeln mit ihren Flügeln, um die Luftzirkulation im Bienenstock zu erhöhen und den Wassergehalt des Nektars zu reduzieren. Dieser Prozess kann mehrere Tage dauern und ist entscheidend dafür, dass der Honig die richtige Konsistenz erreicht.
Reifung des Honigs
Sobald der Nektar genügend Wasser verloren hat und zu einer dicken, sirupartigen Flüssigkeit geworden ist, decken die Bienen die Waben mit einer dünnen Wachsschicht ab. Dieser Vorgang wird als Verdeckeln bezeichnet. Das Wachs schützt den Honig vor Feuchtigkeit und anderen äußeren Einflüssen und ermöglicht es ihm, weiter zu reifen.
Während der Reifung verändert sich der Honig weiter in Geschmack und Textur. Die enthaltenen Enzyme und die Bedingungen im Bienenstock tragen dazu bei, dass der Honig seine endgültige Konsistenz und seinen charakteristischen Geschmack entwickelt. Wenn der Honig vollständig gereift ist, ist er für die Bienen nun eine wertvolle Nahrungsquelle.
An diesem Punkt knüpft nun meist die Imkerei an, die sich die Arbeit und das Produkt der Bienen zu Nutze macht. Der reife Honig wird nun nämlich vom Imker geerntet und für den menschlichen Verzehr weiterverarbeitet.
Die Entstehung von Honig ist ein faszinierender Prozess, der das Zusammenspiel vieler Faktoren und die erstaunliche Arbeit der Bienen zeigt. Von der Sammlung des Nektars über die Verarbeitung im Bienenstock bis hin zur Reifung in den Waben – jeder Schritt ist entscheidend für die Herstellung dieses natürlichen und wohlschmeckenden Produkts. In unserem nächsten Beitrag werden wir dann herausfinden, wie Imker den Honig aus den Waben ernten und ihn für uns genießbar machen.
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